Imker wollen sanfte Bienen und gute Tracht - Kreisverband Imker Deggendorf traf sich zur Winterversammlung in Wallerfing

Im Mittelpunkt der Winterversammlung des Kreisverbands Imker Deggendorf stand ein Vortrag über die Zucht der Carnica-Biene. v.l.: Thomas Brunner, Bürgermeister von Wallerfing, Schriftführer Josef Pedolzky, 2. Vorsitzende Sylvia Wollensak, Kassier Anton Reich, Gesundheitswart Franz Britzl, Carnicazüchter Walter Neumüller - Text/Foto: Hannelore Summer

Ein Bericht von Hannelore Summer

Auf der Winterversammlung des Kreisverbandes Imker Deggendorf in Wallerfing hat die 2. Vorsitzende Sylvia Wollensak über das Bienenjahr am Bienenstand und im Landesverband bayerischer Imker informiert. Der 1. Vorsitzende Karl Bertl ließ sich aus gesundheitlichen Gründen entschuldigen. Thomas Brunner, Bürgermeister von Wallerfing, nahm gerne an der Versammlung teil, er freute sich, die Imker kennen zu lernen. Er nahm einige Anregungen wie Gemeinden die Bienenweide verbessern können mit. Den Bienen wäre sehr gedient, wenn Gemeinden an öffentlichen Plätzen Blühmischungen ansäen würden und die Flächen im späten Herbst nach der Blüte mähen und das Mähgut abtransportieren würden. Um Arbeit und Geld zu sparen, schlegeln die Arbeiter der Kommunen die Pflanzen an Weg- und Straßenrändern. Dann bleiben die Nährstoffe auf der Fläche. Blühende Blumen können sich immer schlechter gegen wuchsstarke Gräser durchsetzen. Reinhard Hölzl, Schriftführer des Imkervereins Wallerfing appellierte an seine Imkerkollegen, auch mit den Landwirten ins Gespräch zu kommen und sie anzuregen, Blühflächen und Blühstreifen anzulegen. Gesetzliche Vorgaben nach denen die Bauern ökologische Vorrangflächen anlegen müssen bilden einen guten Rahmen, um die Bienenweide zu verbessern.

Mit dem Bienenjahr 2015 zeigte sich Wollensak ganz zufrieden. Der Honigertrag sei ganz gut gewesen, Probleme bereiten aber nach wie vor die Varroamilbe und die Amerikanische Faulbrut.

Der Bezirksverband Imker Niederbayern will in den kommenden Jahren die Zucht der Carnica-Bienen besonders unterstützen. Einige Imker experimentieren mit Bienenvölkern und Königinnen anderer Rassen und gefährden die Zucht der Carnica-Rasse. Die ist eine sehr friedliche und sehr fleißige Biene mit guten Eigenschaften. Wenn sich junge Königinnen mit Drohnen anderer Rassen paaren, geht die Sanftmut schnell verloren, besonders Jungimkern macht die Arbeit an ihren Völkern dann keinen Spaß mehr.

Bienenzüchter Walter Neumüller aus Fürstenzell fand in seinem Vortrag, dass da besonders die Vereinsvorstände gefordert seien. Sie sollten Werbung für die Carnica-Biene machen. Die Belegstelle im Königswald zwischen Ottmaring und Aholming unterstützt die Imker gerne und gibt Larven, aus denen sich die Imker Königinnen mit guten Genen ziehen können, ab. Wem das zu viel Arbeit ist, kann von der Züchtergruppe leistungsfähige und sanftmütige Königinnen günstig erwerben.

Neumüller zeigte, wie er arbeitet und die Eigenschaften und Körpermerkmale der Bienen untersucht und dokumentiert.

Zucht sei viel Arbeit, lobte Wollensak die Arbeit der Züchter. Als Imkerin ist sie froh, dass es engagierte Züchter gibt, von denen und die Imker gute Königinnen kaufen können.